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Reisebericht-Übersicht

 

Tag 3

Mit der Fahrt nach Kanazawa haben wir die dichtbesiedelte Pazifikküste der japanischen Hauptinsel Honshu Richtung Japanisches Meer verlassen.

Kanazawa ist die kleinste Stadt, in der wir bisher übernachtet haben.

Am späten Abend kamen wir im Ryokan (traditionelles japanisches Gasthaus) `Kizuya` an.

 

Wir waren von der Grösse unseres Tatami-Zimmers begeistert.

Die Grösse von traditionellen japanischen Zimmern wird in Tatami-Matten (ca. 1,80 m x 0,85 m) gemessen.

Unser Raum hat eine Grösse von 19 Matten !

Bei unserer Ankunft stand frischer Tee bereit und die Futon-Betten waren auch schon gemacht.

So konnten wir gleich an der japanischen Matratze horchen.

Morgens wollten wir den sehr angepriesenen Kenroku-en Park bei Sonnenaufgang in seiner vollen Schönheit sehen.

Wie Du an den Regenschirmen auf dem Foto rechts erkennen kannst, ist dieser Plan leider ins Wasser gefallen.

Trotzdem mussten wir den vollen Eintritt bezahlen, einen Frühaufsteher-Regendiscount gab es leider nicht.

Positiv zu vermerken war allerdings, dass die Temperatur erstmals unter 27 Grad Celsius sank (und das bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 90% !).

 

 

Der Kenroku-en Park soll zu den schönsten japanischen Gaäten gehören. Er ist wirklich wunderschön gewachsen und sehr gepflegt.

Allerdings stört sich ein Naturliebhaber aus der westlichen Welt etwas an der Präzision und unnatuerlichen Sauberkeit derartiger Grünanlagen.

Während der Westen den `zurück zur Natur`-Weg sucht, schreibt der japanische Landschaftsgärtner der Natur genau vor, wie gross sie zu wachsen hat und welche Form jede einzelne Pflanze annehmen soll.

Wir hatten das Gefühl, als würde ein abgefallenes Blatt keine 2 Stunden auf dem Boden verweilen, bevor eine der fleissigen Gärtnerinnen `entsorgt`.

Dann hat uns die Neugier zum `Myoryuji-Tempel` gezogen, der auch `Ninja-Dera` genannt wird.

Wir mussten uns eine Stunde vorher telefonisch anmelden und dadurch hat sich die Spannung noch gesteigert.

Schliesslich angekommen, wurden unsere Namen mit der Gästeliste verglichen. Nach Übereinstimmung wurde uns Einlass gewährt.

Das allgegenwaertige `Schuh-Auszieh-Ritual` kann schon etwas nerven und fördert die Überlegung, nächstes Mal `Addiletten` zu tragen - jetzt wissen wir auch, warum viele Japaner auch auf der Strasse Sandalen tragen.

Beim Betreten des Tempels wurden wir mit einer Fülle von Regeln überschüttet. Keine Fotos, kein Reden, behutsames Gehen und respektvolles Benehmen bitte!.

Schliesslich nahmen wir knieend auf dem Boden vor dem Altar Platz.

Nun ertönte eine Stimme, die der Reihe nach auf japanisch die Geschichte des Tempels erklärte. Nach der ca. 5-minuetigen Präsentation wurden wir zu einer Führung durch die Räume gebeten.

Erst jetzt erfuhren wir, dass wir keine Ninja-Kampfvorführung zu sehen bekommen würden. Der Name Ninja kam nur zustande, da die Mönche einen sehr beeindruckendes Labyrinth aus Gängen, Treppen, Räumen und Fallen gebaut haben.

Damals durften Tempel maximal 2 Etagen hoch gebaut werden, höhere Gebäude waren nur dem Shogun vorbehalten. Die cleveren Mönche haben ihren Tempel von aussen als zweistöckigen getarnt, innen waren es aber sieben Etagen!
Dieser Tempel hat uns wirklich in seinen Bann gezogen. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Ein absolutes Muss bei jedem Kanazawa-Besuch, auch ohne Ninja-Show.

Fuer 500 Yen erstanden wir eine Tageskarte fuer den Stadtbus, mit dem man in 45 Minuten einen guten Überblick über die Stadt Kanazawa bekommt.

Dabei entdeckten wir die historische Altstadt, in der auch heute noch viele Geishas leben sollen. (Leider bekamen wir keine zu Gesicht.)

 

In dieser Gegend befinden sich viele sehr alte Kaufmannsläden, darunter auch der Sake-Laden von Frau Akiyama.

Unser Interesse galt dem grossen, mehrtürigen Schrank in der Mitte Ihres kleinen Geschäfts, der sich als fast 50 Jahre alter Kühlschrank entpuppte.

Wir waren erstaunt, dass er noch heute zur Bier-Kühlung verwendet wird.

 

Auch einen fast schon antik anmutenden Abacus (siehe Foto) hatte Frau Akiyama noch im täglichen Gebrauch.

Die Addition unserer Einkäufe ging damit fast so schnell wie mit dem Strichcode in deutschen Supermärkten.



Und als Special:

Unsere tägliche Frage: Bist Du ein Japan-Experte?

(Besonderheiten und Kuriositäten im täglichen Ratespiel)

3) Was ist das Objekt auf dem Foto ?

(Auflösung gibts beim Klick aufs Foto)

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